Neuer LAG-Vorstand im Amt

Neuer LAG-Vorstand im Amt

Die Mitgliederversammlung der LAG WfbM Brandenburg e.V. hat am 18.10.2023 einen neuen Vorstand ins Amt gewählt. Tamara Swensson (Cottbus), Thomas Herzberg (Eberswalde), Christoph Lau (Oranienburg), Ludwig Pagel (Biesenthal) und Micha Schaub (Glienicke) werden in den nächsten vier Jahren die Interessen der Brandenburger Werkstätten vertreten.

Zugleich ging ein großer Dank an den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Frank-Michael Würdisch, der sich beruflich verändert und aus diesem Grund aus dem Amt ausscheidet. Frank-Michael Würdisch hat mit Leidenschaft und großem Sachverstand das Amt ausgeübt und die Brandenburger Werkstätten durch eine ereignisreiche Legislatur geführt. Wir wünschen Frank-Michael Würdisch auch in seinen neuen Aufgaben ein glücklichen Händchen und alles Gute.

Stellungnahme: „207 Euro Verdienst im Monat bei 30 Wochenstunden“

Stellungnahme: „207 Euro Verdienst im Monat bei 30 Wochenstunden“

Am 30.08.2023 erschien in der Lokalpresse unseres Geltungsbereiches ein Beitrag, der sich mit der Einkommenssituation von Beschäftigten in Werkstätten für behinderte Menschen im Land Brandenburg befasst. Hier geht es zum Artikel.

Der Vorstand der LAG WfbM Brandenburg e.V. veröffentlicht dazu folgenden Standpunkt als Leserbrief an die zuständige Redakteurin:

Liebe Frau Rakitin,

im Oranienburger Generalanzeiger vom 30.08.2023 und auf MOZ.de berichten Sie über Ihre Beobachtungen, die Sie in Werkstätten für behinderte Menschen in unserer Region gemacht haben. Die Beobachtungen fassen Sie in der Überschrift „207 Euro Verdienst im Monat bei 30 Wochenstunden“ zusammen.

Im Bundesland Brandenburg leben aktuell 267.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung. Etwa 10.000 von ihnen sind in Werkstätten für behinderte Menschen beschäftigt. Ein sehr geringer Teil also, der in besonders umfassender Weise auf Unterstützung im Alltag angewiesen ist.

Sie stellen die gewerbliche Wertschöpfung der Werkstattbeschäftigten in das Verhältnis zum gesetzlichen Mindestlohn, einem Instrument der Wettbewerbswirtschaft auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Wir möchten hier nicht näher auf die Bedingungen eingehen, unter denen Menschen in vielen Branchen diesen Mindestlohn erarbeiten, die uns im Zweifel jedenfalls nicht erstrebenswert erscheinen.

Werkstätten stehen außerhalb der Wettbewerbsbedingungen des Arbeitsmarktes. Genau das ist ihre Legitimation. Deshalb kann die Eigenlogik von Werkstätten keine rein betriebswirtschaftliche sein, die den Prinzipien von Effizienzsteigerung und Arbeitskraftverwertung verpflichtet wäre.

Wir sind überzeugt, dass Menschen auch mit einer Erwerbsminderung Anspruch auf berufliche Teilhabe haben, und zwar unabhängig vom materiellen Mehrwert ihrer Arbeitskraft – selbst wenn dieser nur bei 1,50 Euro pro Stunde liegt. Dies ist nicht zu kritisieren, es ist Aufgabe von Werkstätten für behinderte Menschen. Diese Teilhabeleistungen, die umfassende Assistenz, die individuelle Aufbereitung von Arbeitsschritten, die persönliche Wertschätzung und das wechselseitige Vertrauen machen den Alltag in einer Werkstatt aus und sind ein wichtiger Teil der Lebensqualität der hier beschäftigten Menschen.

Werkstätten reduzieren nicht ihre „Belegschaft“, weil es die Auftragslage nahelegt, wir trennen uns nicht von sinnvollen aber weniger ertragreichen Aufträgen – und auch nicht von Beschäftigten, die zum gewerblichen Gesamtergebnis vielleicht nur einen kleinen Beitrag leisten können. All das wäre mit Blick auf die gesellschaftliche Aufgabe von Werkstätten absurd – für eine wirtschaftliche Ertragssteigerung aber notwendig.

Deshalb wird eine Werkstattbeschäftigung nie unabhängig von weitergehenden Sozialleistungen zu sehen sein. Zählt man diese hinzu, sieht die Einkommenssituation von Werkstattbeschäftigten schon etwas anders aus. Man könnte immer noch sagen, dass dies zu wenig ist – so wie es für andere Bezieher von Sozialleistungen auch zu wenig ist. Werkstätten sind nur als Sozialleistung zu verstehen, als Ergänzung zum Arbeitsmarkt – nicht aber als Teil des Arbeitsmarktes mit Tarifparteien und Mindestlohn.

Im Übrigen sind wir sicher, dass den von Ihnen namentlich erwähnten und abgebildeten Werkstattbeschäftigten die persönliche Bedeutung der Werkstatt als ein zentraler Ort ihrer Lebenswelt sehr bewusst ist. Mit der Bild-Text-Gestaltung ihres Artikels machen Sie diese Beschäftigten zu Kronzeugen von Thesen, die sie gar nicht teilen.

Vorstand LAG WfbM Brandenburg e.V.

Für die Zukunft unserer Werkstätten

Für die Zukunft unserer Werkstätten

Vernetzung und fachlicher Austausch auf allen Arbeitsebenen gehören zu den zentralen Anliegen der LAG WfbM Brandenburg. Am 01./02.09.2022 kamen die Begleitenden Dienste unserer Mitgliedswerkstätten in Rheinsberg zu einem Workshop zusammen. In drei Arbeitsgruppen wurden Ideen und Konzepte für wichtige Zukunftsthemen der Werkstätten diskutiert und entwickelt. Den Themenschwerpunkten gingen Impulsvorträge von Expertinnen und Experten aus der Werkstattpraxis voraus. Die Präsentationen und Tagungsdokumente des Workshops sind hier für die Teilnehmenden und die Fachöffentlichkeit als Download verfügbar.

01 Konzepte Beruflicher Bildung im Arbeitsbereich
02 Gewaltprävention in Werkstätten für behinderte Menschen
03 Teilhabe- und Gesamtplanverfahren. Was kommt nach dem Fachausschuss?

Kooperations- und Zielvereinbarung der Brandenburger Werkstätten für behinderte Menschen

Kooperations- und Zielvereinbarung der Brandenburger Werkstätten für behinderte Menschen

Werkstätten für behinderte Menschen sind ein wichtiger Teil der inklusiven Arbeitswelt – als dauerhaftes Angebot zur beruflichen Teilhabe und als Brücke in den allgemeinen Arbeitsmarkt. In Anwesenheit von Ursula Nonnemacher (Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz), Liane Klocek (Präsidentin des Landesamtes für Soziales und Versorgung), Roland Seeger (Vorsitzender der LAG der Werkstatträte Brandenburg e.V.) und Frank-Michael Würdisch (Vorsitzender der LAG der Werkstätten für behinderte Menschen Brandenburg e.V.) wurde heute in Fürstenwalde die Kooperations- und Zielvereinbarung unterzeichnet, in der wichtige fachliche Standards für die berufliche Bildung und die Durchlässigkeit zum allgemeinen Arbeitsmarkt festgeschrieben sind. Die persönliche Wahrnehmung dieses Termins durch hochrangige Vertreterinnen von Politik und Verwaltung freut uns auch als Zeichen der Wertschätzung und als ein wichtiges Statement für die Zukunft der Werkstätten als Institution.

Kooperations- und Zielvereinbarung | 1,02 MB

Nachbarschaftstreffen der LAG-Vorstände

Nachbarschaftstreffen der LAG-Vorstände

Die jährlichen Nachbarschaftstreffen der norddeutschen LAGs sind inzwischen eine Institution für den Fachaustausch der Interessenvertretungen von Werkstätten für behinderte Menschen. Am 06./07.09.2021 kamen die Vorstände aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und den diesjährigen Gastgebern aus Berlin in der historischen Schankhalle am Pfefferberg im Stadtteil Prenzlauer Berg zusammen. Einer der größten Integrationsbetriebe der Region bot ein produktives Umfeld für die verschiedensten werkstattrelevanten Zukunftsthemen. Ob Belegungsentwicklung, Vergütungsverhandlungen, Arbeitsentgelte oder die öffentliche Wahrnehmung von Werkstattleistungen – die beiden Tage boten reichlich Gelegenheit für kollegialen Austausch und fachliche Impulse, die auch den Mitgliedswerkstätten in den Ländern zugutekommen werden.

LAG WfbM dankt für die Unterstützung bei den Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in Brandenburger Werkstätten

LAG WfbM dankt für die Unterstützung bei den Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in Brandenburger Werkstätten

Gemeinsam mit den Mobilen Impfteams des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) konnte in den vergangenen Wochen allen etwa 12.000 Werkstattbeschäftigten im Land Brandenburg ein niedrigschwelliges und barrierefreies Impfangebot unterbreitet und die Durchführung der Impfungen organisiert werden.

Etwa 9.500 Menschen mit schweren Behinderungen haben an den durch die Mitgliedswerkstätten organisierten Impforten bislang mindestens eine erste Corona-Schutzimpfung erhalten. Dies entspricht einer Impfquote von knapp 80% unter den Werkstattbeschäftigten des Landes Brandenburg.

Eine hohe Impfbereitschaft trägt entscheidend dazu bei, die pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens und des Werkstattbetriebs wieder abbauen zu können.

Die Möglichkeit, die Impfungen in den Räumlichkeiten unserer Mitgliedswerkstätten durchzuführen, dürfte die Beteiligungsbereitschaft im Vergleich zu einem entfernten Impfzentrum entscheidend erhöht haben – auch von Personen, die auf anderem Wege wohl nur erschwert zu erreichen gewesen wären.

Die Impfungen sorgen für eine große Entlastung in den Werkstätten, aber auch in den stationären und ambulanten Wohnformen sowie im privaten Umfeld der Menschen mit Behinderung. Neben der persönlichen Sicherheit und dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten eröffnen die hohen Impfquoten in den Werkstätten nun eine Perspektive zur Rückkehr in den gewohnten Werkstattalltag.

Für die Durchführung der Impfungen konnten die Mobilen Impfteams und die Impfärzte auf eine funktionierende Infrastruktur und die Unterstützung eines bewährten Helfernetzwerks in den Werkstätten zurückgreifen. Die Fachkräfte in den Werkstätten haben im organisatorischen Ablauf, in der persönlichen Betreuung der Impfberechtigten, bei der Erledigung der Formalitäten und als Ansprechpartner von Bezugspersonen einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Verfahrens in den Werkstätten für behinderte Menschen im Land Brandenburg geleistet.

Die LAG WfbM Brandenburg dankt allen Beteiligten in der öffentlichen Verwaltung, in der Landesregierung und in den Kommunen, den Akteuren im Gesundheitswesen und beim DRK für die gute und produktive Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüßen
F. Würdisch
für den Vorstand der LAG WfbM Brandenburg e. V.

Gästebuch

Gästebuch

Als Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen blicken wir auf eine erfolgreiche Entwicklungsgeschichte zurück, die wir einer Vielzahl von Kooperationspartnern zu verdanken haben. Leider muss unser Festakt zum 30-jährigen Gründungsjubiläum entfallen. Sie haben hier die Möglichkeit, Ihre Grußworte zu veröffentlichen oder der LAG WfbM Brandenburg eine sonstige Botschaft auf den Weg zu geben.

Bitte hinterlassen am Ende ihres Grußes Name und Institution.