Für die Zukunft unserer Werkstätten

Dokumentation

Vernetzung und fachlicher Austausch auf allen Arbeitsebenen gehören zu den zentralen Anliegen der LAG WfbM Brandenburg. Am 01./02.09.2022 kamen die Begleitenden Dienste unserer Mitgliedswerkstätten in Rheinsberg zu einem Workshop zusammen. In drei Arbeitsgruppen wurden Ideen und Konzepte für wichtige Zukunftsthemen der Werkstätten diskutiert und entwickelt. Den Themenschwerpunkten gingen Impulsvorträge von Expertinnen und Experten aus der Werkstattpraxis voraus. Die Präsentationen und Tagungsdokumente des Workshops sind hier für die Teilnehmenden und die Fachöffentlichkeit als Download verfügbar.

01 KONZEPTE BERUFLICHER BILDUNG IM ARBEITSBEREICH

Neben der Vorstellung von methodischen Beispielen, ging es hier auch um einen Austausch, wieweit Freiräume und Unterstützung für die Fachkräfte im Arbeitsalltag, vielleicht auch Anreize, aussehen können, damit Berufliche Bildung im Arbeitsbereich gelingen kann.

QUALIFIZIERUNGSEINHEITEN

Andreas Deneser | GPS – Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven

Einblick, wie sich Qualifizierungseinheiten innerhalb der GPS entwickelt haben.

  • Ausgangssituation
  • Das NBS-Projekt
  • Die Entscheidung: QE-NBS bei der GPS
  • Stolpersteine
  • Projektstart
  • Erste Phase der QE-Schulung
  • Entwicklungen der QE-Schulung 2016 – 2018
  • QE-Workshop
  • Zweite Phase der QE-Schulung
  • Inhalte der QE-Schulung
  • Zukünftige Entwicklung
  • Technische Entwicklungen

PDF Qualifizierungseinheiten | 2,1 MB

VERSPRACHLICHUNG VON QE

Jessica Becker, Andreas Deneser | GPS – Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH Wilhelmshaven

Die Arbeit mit dem Anybook Reader.

PDF Versprachlichung von QE | 0,5 MB

02 GEWALTPRÄVENTION IN WERKSTÄTTEN FÜR BEHINDERTE MENSCHEN

Für die Entwicklung von Konzepten zur Gewaltprävention in den Werkstätten gibt es unterschiedlich ausgeprägte Vorgaben der Einrichtungsträger. Anhand von Best-Practice-Beispielen wurden die wichtigen thematischen Meilensteine solcher Konzepte herausgearbeitet und man hat sich über geeignete Schulungsformate für die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgetauscht.

GEWALTPRÄVENTION IN WERKSTÄTTEN

Sascha Omidi, Fachberater Gewaltprävention | LAG WfbM Berlin
Martina Haack, Begleitender Dienst | Lebenshilfe-Werkstatt Eberswalde
Katharina Riedel, Werkstattleiterin | Caritas-Werkstatt Oranienburg

  • Grundlagen zum Gewaltschutzkonzept
  • Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt: Von der Präventionsordnung zum Verhaltenskodex
  • Pädagogische Prävention
  • Pädagogische Intervention
  • Interventionsstrategien bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt
  • Blitzlicht & Auswertung

PDF Gewaltprävention in Werkstätten | 1,0 MB

MESSKRITERIEN & GESPRÄCHSLEITFADEN

1 Risikobereich Vulnerable Individuen
Die beiden Studien des BMFSFJ und des BMAS zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Merkmal Behinderung/gesundheitliche Beeinträchtigung und Gewalt auf (vgl. BMAS 2013: 122; vgl. BMFSFJ 2013: 217). So haben Frauen mit Behinderung nicht nur per se ein höheres Risiko Opfer von Gewalt zu werden, sondern frühere Gewalterfahrungen erhöhen auch das Risiko für das Auftreten von gesundheitlichen Schwierigkeiten oder Behinderungen im weiteren Lebensverlauf (vgl. BMFSFJ 2013: 217).

2 Risikobereich Personalpolitik
Nur wenige Arbeitsfelder bergen ein so hohes Risiko für Fachkräfte auszubrennen oder zynische Grundhaltungen zu entwickeln, wie der soziale Bereich (vgl. (Kölch und Fegert 2018: 128 – 129). Eine Möglichkeit, derartigen Entwicklungen vorzubeugen, besteht in einer klug umgesetzten Personalentwicklung. Ein wesentliches Element der Personalentwicklung stellt die Qualifizierung von Fachkräften dar (vgl. Witte et al. 2018: 138).
Mit dieser werden im Hinblick auf das Themengebiet „Gewaltprävention“ mindestens zwei Ziele verfolgt. Zum einen hat sich gezeigt, dass Fachkräfte die im Bereich der Grenzverletzungen, Übergriffe und strafrechtlichen Gewalt fort- und weitergebildet sind, über eine größere Handlungssicherheit mit dem Thema verfügen und ggf. schneller zur Aufdeckung und Beendigung von Gewaltdynamiken beitragen können. Zum anderen bedeutet Qualifikation für Fachkräfte eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung und damit ein wesentliches Element der Burn-Out-Prophylaxe (vgl. Witte et al. 2018: 138).

3 Risikobereich Betreuungsverhältnisse
Das Risiko, Gewalt zu erleiden, erhöht sich für Menschen mit Behinderung in institutionellen Kontexten erheblich. Als Gründe hierfür werden der geringe Schutz der Intimsphäre sowie die häufige Angewiesenheit auf Unterstützung in unterschiedlichen Bereichen aufgeführt, die mit einer erhöhten Abhängigkeit von einer größeren Anzahl an Personen einhergehen (Bienstein/Verlinden 2018: 481).
Aus der Abhängigkeit resultiert ein nur schwer aufzulösendes Machtgefälle zwischen Fachkräften und Beschäftigten (Römisch 2017: 107; Dederich 2007:148). Diese bilden unabhängig von ihrer Bewertung die zentrale Ursache für sexuelle Übergriffe in Einrichtungen, denn Täter*innen können sie leicht ausnutzen, um potenzielle Opfer zu manipulieren oder zu erpressen (Römisch 2017: 108).

4 Risikobereich Organisationskultur (Fehlerkultur, Beteiligung, Beschwerdemanagement)
In allen Organisationen bestehen formelle und informelle Strukturen nebeneinander. Informelle Strukturen können eigene Kommunikationswege, Hierarchien und Sanktionssysteme aufweisen. Aus gewaltpräventiver Perspektive können sich formelle und informelle Strukturen einander ergänzen, sich gegenseitig korrigieren und auf diese Weise die Entstehung von Gewalt begrenzen. Sie können sich aber auch widersprechen, zu problematischen Konflikten führen und auf diese Weise das gewalttätige Verhalten einzelner Personen begünstigen.

PDF Messkriterien | 0,2 MB
PDF Gesprächsleitfaden | 0,1 MB
PDF Gesprächsleitfaden einfache Sprache | 0,3 MB

GRUNDLAGEN EINER GEWALTSCHUTZKONZEPTION

Sascha Omidi, Fachberater Gewaltprävention | LAG WfbM Berlin

  • Hochzuverlässigkeitsorganisationen
  • Rechtliche Rahmenbedingungen
  • Was heißt Risiko aus Perspektive der Gewaltprävention?
  • Organisationsbezogene Gewaltprävention in der WfbM
  • Erfolgskriterien der Konzeptentwicklung
  • (Partizipative) Methoden der Risikoanalyse und Konzeptentwicklung
  • Erfolgskriterien der Konzeptumsetzung

PDF Grundlagen einer Gewaltschutzkonzeption | 1,0 MB

UNSER GEWALT-SCHUTZ-KONZEPT

in Leichter Sprache | gGmbH Lebenshilfe Anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen Eberswalde

Seit Juni 2021 gilt eine neue Regel in Deutschland.

In der Regel steht:
Die Ein-Richtungen für Menschen mit
Behinderung müssen die Menschen vor Gewalt
schützen.

Die Regel steht in dem Sozial-Gesetz-Buch 9.
Man sagt auch SGB 9.

In der Regel steht:
Die Einrichtungen müssen einen Plan machen.
In dem Plan steht zum Beispiel:
Wie können wir Gewalt in der Werkstatt
verhindern?
Was tun wir, wenn es in der Werkstatt doch zu
Gewalt gekommen ist?

Das schwere Wort für den Plan ist:
Gewalt-Schutz-Plan oder
Gewalt-Schutz-Konzept.

 

Vorwort

1. Was ist Gewalt?

2. Welche Formen von Gewalt gibt es?

3. Was kann man in unserer Werkstatt gegen Gewalt tun?

A Die Grund-Rechte von Betreuungs-Kräften (Fach- und Assistenz-Kräften) sowie von Beschäftigten achten

Exkurs 1:
BDie UN-Behinderten-Rechts-Konvention in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen umsetzen

Exkurs 2:
C In der Werkstatt gut mit Nähe und Distanz umgehen

D Betreuungs-Kräfte und Beschäftigte in der Werkstatt vor Gewalt schützen

Schlusswort

PDF Gewaltschutzkonzept Lebenshilfe Eberswalde in Leichter Sprache | 1,0 MB

GRENZACHTUNG

Präventions- und Interventionskonzept gegen Gewalt und Grenzverletzungen | VARIUS Werkstätten, Grevenbroich

  • Vorwort
  • Unsere Leitsätze
  • Begriffe und Ausprägungen von Gewalt
  • Präventionskonzept
  • Interventionskonzept
  • Anhänge & Literatur

PDF Grenzachtung – Präventions- und Interventionskonzept | 0,6 MB

03 TEILHABE- UND GESAMTPLANVERFAHREN. WAS KOMMT NACH DEM FACHAUSSCHUSS?

Der Daten- und Informationsaustausch zwischen den Werkstätten und den Kostenträgern wird regional unterschiedlich gestaltet. Ausgehend von einem Erfahrungsaustausch sind die Interessen der Werkstätten an dieser Stelle formuliert, um sie möglicherweise durch die LAG WfbM Brandenburg auf Landesebene vorstellen zu lassen.

WIE KANN BEDARFSERMITTLUNG UND ZIELPLANUNG GEMEINSAM MIT WERKSTATTBESCHÄFTIGTEN GELINGEN?

Thomas Herzberg, Carmen Wiese | gGmbH Lebenshilfe Anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen Eberswalde

  • Das Bundesteilhabegesetz – Ziel und Ausrichtung
  • Vortrag ITP, Impulsreferat Sascha Flick
  • Selbstbestimmung als ethische Grundannahme
  • Assistenz
  • Persönliche Zukunftsplanung
  • Planungsformate für Unterstützerkreise – Persönliche Lagebesprechung
  • Fallbeispiel
  • Ausblick auf weitere Methoden persönlicher Zukunftsplanung
  • Wie können Methoden persönlicher Zukunftsplanung im Werkstattsetting Anwendung finden, Diskussion

PDF Bedarfsermittlung & Zielplanung mit Beschäftigten | 0,6 MB